Es fehlen nur noch die Dächer – ein Update von Architekt Hermann Mueller

Der Erfolg internationaler Großprojekte, so wie das erste Bauvorhaben der Housing! for Future, ist maßgeblich abhängig von der Korrespondenz zwischen den involvierten Ländern. Vor Ort, nicht nur Namibia, sondern tatsächlich auch täglich auf der Baustelle, ist die Hauptansprechperson Hermann Mueller. Der gebürtige Namibianer ist freischaffender Architekt und übernimmt einen großen Teil der Aufsicht auf dem inzwischen Form annehmenden Grundstück bei Windhoek.

Von vorherigen Projekten war Mueller mit dem Bausystem des Unternehmens Polycare vertraut und daher schnell an Bord als ihm das Projekt vorgestellt und seine Unterstützung angefragt wurde. Das Baukastenprinzip von Ploycare hält er dabei für sehr geeignet für das Projekt, da zum einen Zeiteinsparungen in der Konstruktionsphase und zum anderen Kostenreduktion beim Personal ermöglicht werden. Das Zusammenspiel aus Projektplanung, fachlichen Experten in Deutschland und Namibia, sowie die taktische Bauweise trägt bereits Früchte: zehn Wohnhäuser sind schon jetzt zu 75 Prozent fertig gestellt. Das bedeutet, die Häuser sind verputzt, die Böden sind drin, Dusche und Toilette sind eingebaut, und das Grundstück von Anfang an noch mit dem Strom- und Abwassernetz Windhoeks verbunden. Im Gegensatz zu den anderen Grundstücken in der Gegend hat man sich gegen eine einfarbige Streichung entschieden. Die Häuser, in deren Mitte ein Spielplatz entstehen wird, sollen in verschiedenen Erdtönen gestrichen werden, um ein fröhliches Umfeld zu erschaffen.

Als Stimme vor Ort kann Mueller zudem erneut die Sinnhaftigkeit des HFF Projekts in Gänze bestätigen. „Bezahlbarer Wohnraum wird hier absolut gebraucht. Die Regierung hat zwar gewisse Bauvorhaben, aber bei Weitem nicht genug“, begründet er sein Engagement für das Projekt. Seiner Meinung nach bieten sich hier vor allem für die aufstrebende Mittelschicht reale Zukunftschancen aus dem Leben in einer Blechhütte auszubrechen und ein ihrem Gehalt eher gerechtes Leben aufzubauen. Auch deshalb sei die erste Phase jetzt so maßgeblich entscheidend, da sich nun zeigen wird, wie das Projekt nicht nur auf internationaler und Planungsebene ankommt, sondern vor allem auch bei den Menschen vor Ort, bei den zukünftigen Mietern.

Aus Bauleiter-Sicht sieht Mueller in naher Zukunft keine größeren Hürden auf sich und das Team vor Ort zukommen: „Das Projekt ist im Großen und Ganzen gut umzusetzen, die Bauunternehmer wissen, was sie tun, die Ingenieure und das restliche Team sind kompetent.“. Durch viele lokale Zulieferer und Bezugsstätten in Südafrika, ist der Fortschritt der Baustelle zudem nur bedingt von aktuellen Lieferengpässen betroffen. Der Ausblick ist also rosig und das gesamte HFF Team arbeitet mit viel Energie und Leidenschaft daran, dass dies so bleibt.

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